Waldkunstpfad
4. Internationaler Waldkunstpfad – Kreisläufe und Systeme |
Bessunger Neue Nachrichten, 24. April 2008
Riesenfüße im Böllenfalltorwald
4. Internationaler Waldkunstpfad mitten in der Planung „Kreisläufe und Systeme“
(dos). Sieben Riesenfüße aus Eichenholz stehen im Kreis auf dem Waldboden nahe dem Böllenfalltor. Eine Kindergartengruppe kommt zufällig vorbei. Die Kinder umringen, bestaunen, bestasten und erklettern die Skulpturen ausgiebig, bevor sie weiterziehen müssen. Doch wie kommen die Füße in den Wald? Alle zwei Jahre organisiert die Kuratorin Ute Ritschel gemeinsam mit dem Verein für Internationale Waldkunst einen Waldkunstpfad. Die Füße sind Teil der Ausstellung, die in diesem Jahr zum vierten Mal und unter dem Motto „Kreisläufe und Systeme“ stattfinden wird. Die Eröffnung ist zwar erst im August, aber die etwa 1,20 Meter langen Füße wurden eigens für eine Pressekonferenz am 16. April vorübergehend im Wald arrangiert. Sie sind das Werk von Jems Koko Bi von der Elfenbeinküste. Er nimmt in diesem Jahr als „Visiting Artist“ bereits zum zweiten Mal teil. Spuren sind für ihn Beweise unserer Existenz. So hat er sein Werk „Temoins Du Temps“ (Zeitzeugen) genannt.
Etwa 15 Teilnehmer wollen, unterstützt von Wissenschaftlern und im Gespräch mit den Veranstaltern, ökologische und soziale Kreisläufe rund um das Thema Wald sichtbar machen. Die Worte sprudeln aus Ritschel heraus, als sie aufzählt: einen Klangturm soll es geben. Eine riesige Chaiselongue aus Holz wird symbolisieren, wie entspannend ein Aufenthalt im Wald sein kann. Wasserräder und ein Kleid aus Sonnenkollektoren arbeiten mit technischen Elementen. Nach dem Roman „Walden. Oder das Leben in den Wäldern“ von Henry David Thoreau, wird ein Künstler ein kleines Haus errichten. Er will dazu anregen, über das Überleben in der Einsamkeit des Waldes nachzudenken. Noch viele weitere Projekte sind geplant.
Auch für die Kinder wird es spannend werden. Für einen Kinderkunstwald hofft die Kuratorin auf eine rege Beteiligung. Sie ist zuversichtlich, daß sich viele interessierte Schulen bei ihr melden, da der Termin diesmal außerhalb der Sommerferien liegt. Neu in diesem Jahr ist eine erstmalig in Darmstadt stattfindende Internationale Waldkunstkonferenz. Sie ist für den 23. und 24. August im Jagdschloß Kranichstein geplant. Künstler und Wissenschaftler aus verschiedenen Ländern werden sich dort mit dem Thema „Kreisläufe und Systeme“ auseinander setzen. Ute Ritschel verspricht sich anregende Diskussionen. Auf einer ersten Internationalen Waldkunstkonferenz in Wisconsin im vergangenen Jahr habe man von den etwa 110 Besuchern ausschließlich positive Rückmeldungen bekommen.
Wie viele Interessierte insgesamt der Waldkunstpfad anlocken werde, sei schwer zu schätzen, sagt der erste Vorsitzende des Vereins, Gotthard Scholz-Curtius. Vor zwei Jahren seien 2.500 Lagepläne verkauft worden, so ginge er von etwa 10.000 Besuchern aus. Der öffentliche Zuspruch sei sehr hoch, er bekäme auch Anfragen aus anderen deutschen Städten, die ähnliches planen und nach Hilfe fragen würden. Auch der neue Darmstädter Forstamtsleiter Hartmut Müller lobt das Projekt: „Der Waldkunstpfad gehört zu den Highlights von Darmstadt“.
Doch Qualität hat ihren Preis und so hoffen die Organisatoren noch auf weitere Sponsoren. Gespannt sind sie auch, ob die Stadt Darmstadt sich, wie schon bei den vergangenen Waldkunstpfaden, erneut großzügig zeigen wird.
Wer gerne mehr über das Projekt erfahren will, kann schon mal im Internet fündig werden unter: http://www.waldkunst.com/2008/. Ein Informationsstand auf dem Parkplatz am Polizeipräsidium wird an den Wochenenden zwischen dem 30. August und dem 28. September geöffnet haben. Am 30. August wird der Waldkunstpfad auf der Ludwigshöhe eröffnet.
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ZEIGT HER EURE FÜSSE. Am 30. August wird der 4. Internationale Waldkunstpfad auf der Ludwigshöhe eröffnet. Vergangene Woche präsentierten die Kuratorin Ute Ritschel und der Vereinsvorsitzende Gotthard Scholz-Curtius das geplante Programm. Die sieben Eichenholzfüße werden eines der Werke in diesem Jahr sein. „Auf großem Fuß lebt der Verein trotzdem nicht“, so Schulz-Curtius gegenüber dieser Zeitung. Deshalb werden für dieses internationale Projekt noch Sponsoren gesucht. (Zum Bericht) (Bild: dos)
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